Die Kinder des Vlohzirkus nutzen annähernd jeden Raum der Kita für Spiel und Bewegung. So auch unsere Turnhalle, Manege genannt. Sie bauen mit und ohne Hilfe der Erzieher/innen ausgefallene und spannende Bewegungslandschaften auf, entwickeln Geschichten und eigene Spielregeln und sind immer in Bewegung – körperlich, geistig, sozial, sprachlich und „sinnvoll“.
Ohne Bewegung keine Entwicklung!

Seit 2005 werden im Vlohzirkus zusätzlich Psychomotorische Fördergruppen angeboten, um dem Grundbedürfnis nach Bewegung und seiner Macht als Entwicklungsimpuls noch mehr Raum zu geben.
Was ist Psychomotorik ?
„Psychomotorische Förderung verfolgt das Ziel, über Bewegungserlebnisse zur Stabilisierung der Persönlichkeit beizutragen – also Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu stärken – , andererseits soll jedoch auch eine Bearbeitung motorischer Schwächen und Störungen, aber auch der Probleme des Kindes in der Auseinandersetzung mit sich selbst und seiner Umwelt ermöglicht werden.“
(Zitat: Prof. R. Zimmer)

Was aber nicht bedeutet, das die Psychomotorik auf die Wiederherstellung einer Funktion zielt, also kein „Abhilfeprogramm“ sein soll. Vielmehr möchte sie den Kindern dazu verhelfen, den eigenen Körper intensiv zu erleben und Kreativität und Kommunikationsfähigkeit zu entwickeln. In der Praxis kann das dann folgendermaßen aussehen: Bei dem Spiel „Die Waschstraße“ nehmen die Kinder ihren Körper wahr, wenn die „Bürsten“ (Igelbälle) den Schmutz von ihrem Auto (Kind auf Rollbrett) abrubbeln. Sie machen spannende Materialerfahrungen, wenn sie wie „Malte Meterstab“ die Spielmöglichkeiten mit dem Zollstock erkunden oder die Gelegenheit zum Bauen und Konstruieren mit verschiedenen Materialien nutzen. Beim Gestalten einer Bewegungsbaustelle sammeln die Kinder wichtige Sozialerfahrungen. Sie müssen miteinander reden, planen und sich gegenseitig helfen um ihr Vorhaben in die Tat umsetzen zu können.Wenn die Kinder mit Rollbrettern Polizei, Feuerwehr und Verbrecherjagd spielen, geschieht dies in ganzheitlichen Bedeutungszusammenhängen, was heißt, dass ihre ganze Person und nicht nur ihre Koordinationsfähigkeit und Wahrnehmungsleistungen im Vordergrund stehen.
Um Freude an der Bewegung und am Spiel zu ermöglichen, setzt die psychomotorische Pädagogik bei individuellen Stärken der Kinder an und sieht in einer guten Beziehung zum Kind die bedeutsamste Grundlage ihres Wirkens. Dabei werden die Schwierigkeiten und Probleme des Kindes nicht ausgeblendet, jedoch stehen sie nicht im Mittelpunkt des Handelns. Auch wenn Kinder sich zurückziehen und „nur“ zuschauen, können sie regen Anteil am Spielgeschehen nehmen. Manche Kinder brauchen Zeit zum beobachtenden Teilnehmen, bevor sie sich selbst beteiligen. Nur Handlungen, die das Kind freiwillig leistet, bergen die Chance in sich, zu seiner Selbstständigkeitsentwicklung beizutragen.
Es ist von großer Bedeutung, ob wir das, was wir mit den Kindern erreichen wollen überzeugend tun oder nicht, ob es uns gelingt die Kinder zu begeistern. Die Kinder brauchen Erwachsene die sich mit einbringen und auf ihre Ebene begeben.

Frühförderung

Einige der von uns betreuten Kinder erhalten heilpädagogische Frühförderung.
Wir arbeiten mit der Frühförderstelle des Kirchenkreises Herford, Johannes-Falk-Haus und mit der Frühförderstelle der Lebenshilfe Herford zusammen.